Sowohl Gender als auch Aging Studies beschäftigen sich seit Langem mit dem breiten Feld von Care-Praktiken in Geschichte und Gegenwart. Dabei haben zuletzt insbesondere Ansätze aus der Care-Ethik neue Erkenntnisse angestoßen, indem die Bedeutung von Themen wie Körperlichkeit, Verantwortlichkeit und Empathie in Sorgebeziehungen in privaten wie öffentlichen Kontexten neu akzentuiert und deren sozio-kulturelle wie demokratiepolitische Relevanz unterstrichen wird.
Die Care-Ethik knüpft dabei durchaus an feministische Forschungstraditionen an: Diese untersuch(t)en bekanntlich un/bezahlte Arbeit, vergeschlechtlichte Konzepte von staatlicher und privater Fürsorge oder je konkrete Rahmenbedingungen von Reproduktionsarbeit in je spezifischen Situationen, ihre Akteur*innen, Institutionen sowie intersektional strukturierte Machtverhältnisse. Zugleich werden in der Zusammenschau der genannten Traditionslinien aber auch Spannungsfelder sichtbar, die es präzise zu benennen gilt. Und auch die aktuellen Debatten der Care-Ethik müssen auf alter(n)swissenschaftlich und geschlechtertheoretisch relevante Implikationen sowie historische Tiefendimensionen hin reflektiert werden.
Der Workshop wird mit einer Keynote von Helen Kohlen (Vallendar) eröffnet, bietet am zweiten Tag Impulsstatements und legt den Schwerpunkt auf ein diskursives Format.
WANN:
Die., 6. Dez. 2022, 18:00-19:30 Uhr: Keynote (im Rahmen des HuK-Forums)
von Helen Kohlen (Vallendar): Entwicklungslinien in der Care-Debatte – Care als Arbeit und die Dimensionen der Care-Ethik
mit einem Kommentar von Merle Weßel (Oldenburg).
Mi., 7. Dez. 2022, 10:00 bis 17:30 Uhr: Workshop
mit Beiträgen von Emma Dowling, Louise Earnshaw, Benedikt Grubesic, Andreas Heller, Anna-Christina Kainradl, Ulla Kriebernegg, Patrick Schuchter, Stefan Schweigler, Klaus Wegleitner, Viktoria Wind, Heidrun Zettelbauer
WO:
SZ 15.22 (RESOWI-Zentrum, Universitätsstraße 15, II. Stock – Eingang Schubertstraße)
Mehr Informationen sind dem FLYER zu entnehmen.
Aufgrund begrenzter Plätze ist die Anmeldung zum Workshop dringend erbeten!
KONTAKT und ANMELDUNG: genderhistory(at)uni-graz.at oder cirac(at)uni-graz.at