Gesellschaftliche Vielfalt und sozialer Zusammenhalt stehen im Mittelpunkt des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts „Heterogenität und Kohäsion“ der Karl-Franzens-Universität Graz. Aktuelle Fragen und Möglichkeiten des Zusammenlebens in Vielfalt aufzuzeigen, ist Ziel einer neuen öffentlichen Veranstaltungsserie der Uni Graz in Kooperation mit dem Verein ISOP im Rahmen der „Integrationspartnerschaft Steiermark“. Am 5. November 2013 startet die Diskussionsreihe in der Aula der Karl-Franzens-Universität mit einem Impulsreferat von Menschenrechtsexperte Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Benedek zum Thema „Menschenrechte zwischen Anspruch und Realität“.
Rektorin Christa Neuper hieß die Gäste an der Uni Graz willkommen. „Der gesellschaftliche Auftrag der Universität in Forschung und Bildung findet in der Veranstaltungsreihe ,Spannungsfeld gesellschaftliche Vielfalt' eine konkrete Umsetzung", so Neuper.
Als Vertreterin des Landes Steiermark begrüßte Dr. Bettina Vollath, Landesrätin für Finanzen, Frauen und Integration, die ZuhörerInnen.
Nach einer Filmpräsentation von Studierenden der FH Joanneum/Studiengang Journalismus und Public Relations stellten Ao.Univ.-Prof. Dr. Katharina Scherke, Sprecherin des Forschungsschwerpunkts „Heterogenität und Kohäsion“, und ISOP-Geschäftsführer Mag. Robert Reithofer die Veranstaltungsreihe vor.
In den kommenden zwei Jahren werden in regelmäßigen Abständen renommierte ForscherInnen der Uni Graz ihre Expertise einbringen. Der Blick richtet sich dabei auf verschiedenste Herausforderungen und Fragen, die durch das Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen, Sprachen, Religionen und Lebensformen entstehen.
Nach einem literarischen Einstieg von Fiston Mwanza Mujila mit einem an Frantz Fanon angelehnten „Monolog der Verdammten“ beleuchtete Wolfgang Benedek in seinem Vortrag Sinn und Bedeutung der Menschenrechte, Probleme, die sich heute stellen und wie diese gelöst werden können. „Menschenrechte sind nicht nur eine Sache des Staates, sondern eine gemeinsame Verantwortung aller“, betonte der Wissenschafter vom Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen der Uni Graz.
Anschließend steuerten Vinzi-Pfarrer Wolfgang Pucher, Mag. Alexandra Köck, Geschäftsführerin des Vereins Zebra und Robert Reithofer weitere Impulse bei und diskutierten mit dem Publikum.
In der 2011 beschlossenen Charta des Zusammenlebens in Vielfalt bekennt sich das Land Steiermark „zur Entwicklung einer offenen Gesellschaft auf Basis der Grundrechte der Europäischen Menschenrechtskonvention.“ Mit der neuen Veranstaltungsreihe bringt sich die Karl-Franzens-Universität nun aktiv in diesen Prozess ein. „Die Themen und Grundsätze der Charta sollen mit aktuellen Ergebnissen der Forschung in Beziehung gesetzt und quer gedacht werden“, erklärt Ao.Univ.Prof. Dr. Katharina Scherke, Soziologin an der Uni Graz und Sprecherin des Forschungsschwerpunkts „Heterogenität und Kohäsion“. In Zusammenarbeit mit ISOP, dem Verein für innovative Sozialprojekte, hat Scherke die Vortrags- und Diskussionsreihe konzipiert, die in den Forschungsschwerpunkt eingebettet ist. „Die Perspektive aus der Praxis soll die Vorträge ergänzen, eine lebendige Debatte ist uns wichtig“, betont Scherke.
Die nächsten Termine:
- 10. Dezember 2013: „Mehrsprachigkeit als Normalität, Ressource und Chance“ mit Ass.Prof. Dr. Dieter Halwachs und Dr. Barbara Schrammel-Leber und
- 28. Jänner 2014: „Migrationsraum Steiermark“ mit Ao.Univ.Prof. Dr. Karin Schmidlechner-Lienhart, Institut für Geschichte
>> Blog zur Veranstaltungsreihe „Spannungsfeld gesellschaftliche Vielfalt“