In den kumulativen Prozessen der Arbeitsteilung und der Ausdehnung von Märkten entstehen endogen vielfältige Formen von Heterogenität. Diese stellt Organisationen, Institutionen, aber auch die Marktgesellschaft insgesamt vor immer neue Herausforderungen, die mit Begriffen wie Integration, Stabilität und Kohäsion zu umschreiben sind.
Diese Grundeinsichten sind in den modernen Wirtschaftswissenschaften - in unterschiedlicher Fokussierung - Gegenstand verschiedener Forschungsprogramme und Fragestellungen.
- Was hält Marktgesellschaften zusammen, in denen permanent endogen Vielfalt entsteht?
- Wann und wie können Institutionen und Organisationen von Vielfalt gezielt und nachhaltig profitieren?
- Inwiefern und weswegen sind moderne Institutionen auf Vielfalt angewiesen?
- Wo bestehen Risiken der endogenen Entwicklung von Vielfalt?
- Inwiefern ist endogene Vielfalt, Ausdifferenzierung und Arbeitsteilung mit der Entstehung von Segmentierung, Machtgefälle und Diskriminierung verbunden?
- Wie ist mit Phänomenen Gender-spezifischer Ausprägungen von Arbeitsteilung und der Herausbildung von Klassen umzugehen?
- Wie können unerwünschte Risiken und Effekte von Ausdifferenzierung institutionell-organisatorisch verarbeit werden?
Fragen wie diese werden im HUKeconCLUSTER in unterschiedlichen Sub-Disziplinen behandelt. Diese umfassen
- betriebswirtschaftliches Diversity Management, Marketing-Strategien und Organisationstheorie
- volkswirtschaftliche Institutionentheorie und Arbeitsmarktforschung
- die Untersuchung von Prozessen der Innovation, Migration, asynchronen demographischen Übergängen und anderen Vielfalt-erzeugenden Prozessen in evolutorischer (Schumpeterscher) Perspektive und
- wirtschaftshistorische Studien zur Entwicklung der Marktwirtschaft und Gesellschaft unter Aspekten der Globalisierung wie auch Aspekten regionaler, nationaler und kultureller Differenzierungsprozesse und Konfliktlinien.
Dieser Cluster führt unterschiedliche wirtschaftswissenschaftliche Forschungsprogramme und Argumentationsebenen zusammen. Analogien sowie Schnitt- und mögliche Andockstellen können so rascher identifizierbar werden. Produktive neue Kombinationen von Einsichten und Methoden sollen so ermöglicht werden.
Aktivitäten und Projekte
Univ.-Prof.i.R. Mag. Dr.rer.soc.oec. Richard Sturn
+43 316 380 - 3461
Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft
Mi. 15.15 - 16.45 Uhr
http://finanzwissenschaft.uni-graz.at/de/institut/wissenschaftliche-mitarbeiterinnen/richard-sturn/