Sozialpolitik und Verteilung

Unsere heutige Gesellschaft steht vor zahlreichen Herausforderungen. Längerfristige Tendenzen wie der digitale Wandel werden durch kurzfristigere Krisen wie Covid-19 zwar überschattet, aber keineswegs ausgewechselt.  Die Vielfalt der Problemstellungen trifft auf eine stark ausgeprägte gesellschaftliche Vielfalt. Letztere ist auf der einen Seite durch komplexe ökonomische Interessenslagen und heterogene soziale Identitäten geprägt. Auf der anderen Seite erschufen neue Technologien eine bis dahin unbekannte Medienvielfalt. Im Zusammenspiel erzeugen diese Kräfte stark segmentierte Medienmärkte und – im Extremfall – sogenannte „Echokammern“, die eine gesellschaftliche Polarisierung vorantreiben und die Handlungsfähigkeit westlicher Demokratien auf eine ernsthafte Probe stellen. Jede weitere Krise birgt somit das Potenzial, die gesellschaftlichen Gräben weiter zu vertiefen.

Vor diesem Hintergrund betrachtet unser Forschungscluster Verteilungsfragen als Querschnittsmaterie, die stets „mitgedacht“ werden müssen. Die Aufgabe der Sozialpolitik besteht nicht nur darin, die größte Not zu lindern oder mehrheitsfähige normative Gerechtigkeitsvorstellungen zu forcieren. Sie besteht auch darin, dazu beizutragen jene gesellschaftliche Kohäsion herzustellen, die nötig ist, um die Herausforderungen unserer Zeit überhaupt bewältigen zu können.

In diesem Sinne beschäftigen sich ForscherInnen unseres Clusters unter anderem mit folgenden Themen:

• Digitale Transformation
• Klimakrise
• Covid-19 Krise
• Politische Polarisierung
• Geschlechter- und Familienpolitik als „ständige Herausforderungen“

Wir freuen uns auf eine Mit- und Zusammenarbeit von und mit ForscherInnen aus unterschiedlichen Disziplinen, um unseren Themenkomplex möglichst umfassend beleuchten zu können.